Die Filmempfindlichkeit, auch als ISO-Wert bekannt, ist ein entscheidender Faktor bei der Fotografie und Videoproduktion. Sie beeinflusst die Lichtempfindlichkeit des Aufnahmemediums, sei es Film oder digitale Sensoren. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genauen Blick auf den Standard der Filmempfindlichkeit, um Ihnen ein besseres Verständnis dieser essenziellen fotografischen Größe zu vermitteln.
Filmempfindlichkeit: Grundlagen
Der ISO-Wert repräsentiert die Empfindlichkeit des Filmmaterials gegenüber Licht. Je höher der ISO-Wert, desto empfindlicher ist der Film oder der Sensor gegenüber Licht. Es gibt jedoch keine universelle “Standard-Filmempfindlichkeit”, da dies von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter das gewünschte Ergebnis, die Lichtverhältnisse und die kreativen Entscheidungen des Fotografen oder Kameramanns.
ISO als aktueller Technischer Standard
Der internationale Standard für Filmempfindlichkeit, festgelegt von der Internationalen Organisation für Normung (ISO), wurde ab 1974 eingeführt und basiert auf einer Kombination von Zahlenwerten aus den Normen ASA PH2.5-1960 und DIN 4512:1961-10. Dies führt zu einer spezifischen Angabe der Filmempfindlichkeit, wie zum Beispiel ISO 100/21°. In dieser Darstellung entspricht der zuerst genannte sogenannte lineare ISO-Wert dem linearen ASA-Wert (in dessen Bedeutung ab 1960), während der sogenannte logarithmische ISO-Wert den DIN-Graden (in deren Verwendung ab 1961) entspricht. Praktisch gesehen wird oft der logarithmische ISO-Wert weggelassen, daher steht eine Angabe wie ISO 100 eigentlich für ISO 100/21°.
Kurz: ISO ist die Zusammenfassung des alten amerikanischen ASA und der deutschen DIN.
In der DIN 4512 wurde 1934 eine Möglichkeit zur Angabe der Filmempfindlichkeit definiert. Die DIN-Norm basiert auf dem System der Scheiner-Grade von Julius Scheiner aus dem Jahr 1894 und wird mit einem numerischen Wert und einer Gradzahl angegeben, zum Beispiel 21° DIN.
Die ASA-Filmempfindlichkeit hat eine lineare Teilung, das heißt, ein Film mit 200 ASA ist doppelt so empfindlich wie ein Film mit 100 ASA.
Der Kompromiss: Empfindlichkeit und Rauschen
Ein höherer ISO-Wert ermöglicht es, bei schlechten Lichtverhältnissen oder schnellen Bewegungen zu fotografieren. Allerdings geht dies oft mit einem Kompromiss einher: höhere ISO-Werte können zu einem sogenannten “Rauschen” in den Bildern führen3. Rauschen sind unerwünschte Pixelvariationen, die das Bild beeinträchtigen können. Daher ist die Wahl des ISO-Werts eine Abwägung zwischen Lichtempfindlichkeit und der Qualität des Bildes.
Digitale Sensoren vs. Film
Mit dem Aufkommen digitaler Kameras haben sich die Parameter für die Filmempfindlichkeit verändert. Bei Digitalkameras wird der ISO-Wert durch elektronische Verstärkung des Signals gesteuert, während bei Film die Empfindlichkeit durch die chemische Zusammensetzung des Films bestimmt wird. Dies führt dazu, dass digitale Sensoren oft eine höhere Flexibilität bei der Anpassung des ISO-Werts bieten.
Standard Filmempfindlichkeiten in der Praxis
In der Praxis hängt die Wahl des ISO-Werts von der spezifischen Aufnahmesituation ab. Bei Tageslichtaufnahmen oder in gut beleuchteten Innenräumen wird oft ein niedriger ISO-Wert wie 100 oder 200 verwendet, um die bestmögliche Bildqualität zu gewährleisten. In Situationen mit wenig Licht oder schnellen Bewegungen wählt man hingegen höhere ISO-Werte wie 800 oder 1600, um genügend Licht einzufangen und Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
Der Einfluss auf die kreative Gestaltung
Der ISO-Wert beeinflusst nicht nur die technische Qualität des Bildes, sondern auch die kreative Gestaltung. Ein höherer ISO-Wert kann beispielsweise dazu verwendet werden, Absichtliches Rauschen in das Bild zu integrieren, was in einigen Kontexten einen ästhetischen Effekt erzeugt. Fotografen und Filmemacher können bewusst mit verschiedenen ISO-Werten experimentieren, um ihre kreativen Absichten zu verwirklichen.